1985 geboren in Grimma
2006 bis 2008 Studium der Bildenden Kunst an der AdBK Nürnberg bei Prof. Rolf-Gunter Dienst
2008 bis 2014 Studium der Malerei an der HfBK Dresden bei Prof. Elke Hopfe und Prof. Ralf Kerbach
2016 bis 2018 Meisterschüler an der HGB Leipzig bei Prof. Annette Schröter
lebt und arbeitet in Dresden und Berlin
Einzelausstellungen
2023 »Ginstergrund«, Galerie Poll, Berlin
»Places I´ll remember« (mit Eva Weinert), City of Gold, Essen
»Bleiben wo ich nie gewesen bin« (mit Lutz Bleidorn), Galerie Wellemeyer, Plau am See
2022 »spellbound«, Galerie Leuenroth, Frankfurt/Main
2021 »Eric Keller · Malerei«, Galerie Poll (Schaulager), Berlin
2020 »Nachsaison«, Galerie Poll, Berlin
»Traces« (mit Thomas Fißler), AG Galerie, Schwerin
2019 »Interference« (mit Katarína Dubovská), Galerie Stephanie Kelly, Dresden
»Paravent« (mit Carolin Israel), plan.d., Düsseldorf
2018 »Stille Drift«, Galerie Poll, Berlin
»HALALI« (mit Michael Klipphahn), Museum Schloss Klippenstein, Radeberg
2017 »Rupfen in fremden Gärten« (mit Michael Klipphahn), Kunztraum, Dresden
»Rücksitz Cinema«, Galerie Leuenroth, Frankfurt/Main
2015 »Ein Date am Kanal«, Galerie Leuenroth, Frankfurt/Main
»Eric Keller«, galerie baer, Dresden
Präsentation des Werkes »Talsperre« im Rahmen der VA »Begegnung der Künste«, Lichthof, Albertinum Dresden
2014 »Novemberkind«, galerie baer, Dresden
2013 »Eric Keller/Simon Rosenthal - Malerei und Zeichnung«, Galerie Poll, Berlin
2012 »Freizeittreff Fortschritt«, Galerie Irrgang, Leipzig
»Von Nah und Fern«, Galerie der HfBK Dresden
2011 »Andreas Wachter und Eric Keller«, Galerie Irrgang, Berlin
Gruppenausstellungen
2024 »More than one«, Galerie Leuenroth, Frankfurt/Main
2022 Gruppenausstellung, Galerie Wellemeyer, Plau am See
»Speed Dating«, Motorenhalle Dresden
»Speed Dating«, Theatre des Exposition/Palais des Beaux Arts, Paris
2021 »Von der Kunst, Kunst zu fördern«, Städtische Galerie Dresden
»Kunstpreis Kunst, Psyche und Gesundheit – Shortlist 2021«, FBZ, Ruhr-Universität, Bochum
2020 »Existenz II: Spuren«, Oktogon, HfBK Dresden
»Im Gehäuse – Atelierdarstellungen Leipziger Künstler*innen«, Kunsthalle der Sparkasse Leipzig
»Ereignis Malerei«, Tapetenwerk, Leipzig
2019 »Neuzugänge«, Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund, Berlin
»WONDERWALL«, Galerie Leuenroth, Frankfurt/Main
»Win Win«, Halle 14, Leipzig
»In Memoriam – Hieronymus Wachter«, Galerie Irrgang, Leipzig
»Deutsche Heimat«, Galerie Holger John, Dresden
»Konvoi«, Galerie Leuenroth, Frankfurt/Main
2018 »Ursulasalon«, Galerie Ursula Walter, Dresden
»COLLISIONE«, LAZ Galerie, Zürich, CH
»Konvoi«, Galerie Rothamel, Erfurt
»Meister18«, HGB, Leipzig
»Existenz Kapitel 1: Skizzen«, Oktogon, HfBK Dresden
»Aphrodisiac«, Galerie Evelyn Drewes, Hamburg
»Eberhard-Dietzsch-Kunstpreis«, Volksbank Gera
Rundgang, HGB Leipzig
2017 »Liebelei«, objekt klein a, Dresden
»The human aspect I + II - zeitgenössische figurative Positionen«, Barlachhalle, Hamburg
»Mitten im Mai :: Malerei«, Kunstverein Sulzfeld
»The human aspect part II - zeitgenössische figurative Positionen«, Galerie Ursula Walter, Dresden
»Klasse Klasse!!«, Tapetenwerk Leipzig
»Seitenwechsel«, Galerie Leuenroth, Frankfurt/Main
Rundgang, HGB Leipzig
»Stadt Land Raum – Sammlung Zander Schürer«, Kunztraum, Dresden
2016 Gruppenshow, Galerie Leuenroth, Frankfurt/Main
»Markt«, Kunztraum, Dresden
»Ich dachte, Sie wären nur ein armer Schlucker!«, KOMMUNALKA, Leipzig
»no3 Positur!«, ff15, Leipzig
»6 aus Dresden«, Hoffschild, Lübeck
»My Heart´s in the Highlands«, Galerie junge zeitgenössische kunst, Chemnitz
»Na dosah/Greifbar nah«, Kunstmuseum Galerie Cheb, CZ
»Na dosah/Greifbar nah«, Kunstmuseum Galerie Plsen, CZ
2015 Bilder im Filmprojekt »24 Wochen« von Anne Zohra Berrached
2014 »Santa Cloud«, galerie baer, Dresden
»okay.whiteout«, Delikatessenhaus, Leipzig
»Postcards from the East«, APT Gallery, London, Großbritannien
»Startpoint Prize«, DOX, Prag, Tschechische Republik
»Diplomausstellung«, HfBK Dresden, Dresden
»Dada TY«, HELLERAU– Europäisches Zentrum der Künste, Dresden
»Mensch werde wesentlich«, KV Freunde Aktueller Kunst, Zwickau
»Landschaften«, Galerie Poll, Berlin
»inner cities«, Galerie Irrgang, Berlin
2013 »Wintercollective II«, Galerie Irrgang, Leipzig
»All Star Cast«, galerie baer, Dresden
»Hype«, geh8, Dresden
2012 »Addition«, galerie baer, Dresden
»Frühwerk«, F14, Dresden
»Keine Bilder ohne Liebe«, Galerie Poll, Berlin
»Kabinettausstellung«, Galerie Irrgang, Leipzig
2011 »Frühjahrssalon«, Galerie ZanderKasten, Dresden
»Wintercollective«, Galerie Irrgang, Leipzig
»Kellerausstellung« der Gruppe ZWANZIGZEHN, Dresden
2010 »Seminar«, Galerie Irrgang, Leipzig
Sammlungen
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Galerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Ostsächsische Sparkasse Dresden
PPZK Deutschland
Kunstsammlung der Roland Graefe-Stiftung
Städtische Galerie Dresden
Bibliografie
Galerie Poll (Hrsg.): Eric Keller – Nachsaison; Berlin; 2021
Eva und Lothar C. Poll (Hrsg.): Keine Bilder ohne Liebe; Druckerei Conrad; Berlin; 2012; ISBN: 978-3-931759-32-2
Galerie Irrgang GbR Leipzig/Berlin (Hrsg.): Eric Keller – Freizeittreff Fortschritt; Leipzig 2012
Diplomkatalog, HfBK Dresden, 2014
Torsten Klaus: Ödnis und Fülle; in Dresdner Neueste Nachrichten, 16.10.2014
Katja Lindenau: Die Wärme des November; in SAX 10/14, S. 27
Liane Wendt: Auf der Suche nach der inneren Ruhe – Eric Keller; in kunnst Sommer 2016, S. 14 bis 21
Wilhelm Werthern: Eric Keller – Künstler des Monats; in LE MONDE diplomatique, Deutsche Ausgabe, Mai 2016
Kulturkreis Sulzfeld/Galerie Leuenroth (Hrsg.): Mitten im Mai; Lubok Verlag; Leipzig 2017; ISBN: 978-3-945111-36-9
Karl Kowalke (Hrsg.): Liebelei; Dresden 2017
Patrick-Daniel Baer: Rupfen in fremden Gärten; 2017; www.cybersax.de
Patrick-Daniel Baer: Der Laptop, der auf einer Bank sitzt; in Dresdner Neueste Nachrichten, 28.05.2018
Christiane Meixner: Urbane Romantik – Eric Keller in der Galerie Poll; in Tagesspiegel, 23.07.2018
Eva und Lothar C. Poll (Hrsg.): Abenteuer Kunst – 50 Jahre Galerie Poll; Katalogdruck-Berlin; Berlin; 2018; ISBN: 978-3-931-759-40-7
Annette Schröter (Hrsg.): KONVOI – Annette Schröter und Meisterklasse; Pöge Druck, Leipzig 2018
Patrick-Daniel Baer: Der Heimat-Hirsch; in Dresdner Neueste Nachrichten, 28.03.2019
Patrick-Daniel Baer: Interference; in SAX, November 2019
Patrick-Daniel Baer: Hybride Verbindung; in DNN, 21.11.2019
Echo Licht, Ausgabe 2: Über das Feiern, Kulturheldenradio, 2020
Berliner Abendschau, rbb, 31.10.2020
Eric Kellers Bilder zeigen Orte und Menschen, Stadt- und Landschaften, Porträts. Doch es geht nicht um das Abbild eines Ortes oder einer Person, sondern um das Aufzeichnen erlebter Momente, Stimmungen und Sequenzen. Keine Fotos, sondern Zeichnungen und Skizzen, vor allem aber die Erinnerung, das autobiografische Gedächtnis des Künstlers, bilden die motivische Basis der Gemälde.
Sind Eric Kellers frühere Bilder noch vergleichsweise detailreich und konkret ausgeführt, zeigen die jüngeren Arbeiten eine zunehmende formale Verallgemeinerung und Reduktion. Das Detail verliert im Zuge des kognitiven Prozesses mehr und mehr an Bedeutung. Liegt es in der Natur unseres Gedächtnisses, Erinnerungen zu reduzieren und emotional zu reproduzieren, zeigen die Malereien Kellers jene »homogene Färbung«, welche die Erinnerungen unseres episodischen Gedächtnisses prägen. Es sind zumeist blasse Grau-, Ocker- oder Brauntöne, die seine Bilder bestimmen. Sämtliche Bildelemente, selbst grellfarbige Stellen, ordnen sich einem gesamtheitlichen Duktus unter. Es fällt schwer, diese Färbung emotional richtig zu deuten, denn die Bilder hinterlassen einen vielschichtigen Eindruck. Was zunächst als Idyll erscheint, droht unmittelbar als Einöde entlarvt zu werden, was sich als schöne Impression präsentiert, wird zu einer subtilen, nüchternen Vergangenheitsbewältigung. Vieles in den Bildern von Eric Keller erinnert an die Romantiker des 19. Jahrhunderts. Man findet den Kontrast zwischen Geborgenheit und der gleichzeitigen Sehnsucht nach Ferne. Man findet die schier unendliche Stille und Weite und die Melancholie besinnlicher Momente.
Eric Keller braucht Zeit. Seine Bilder erfahren im Atelier immer wieder Veränderungen und Übermalungen, viele Zustände, ehe das Werk beendet ist. Sein Pinselstrich ist zuweilen grob, so bleiben Spuren des Übermalten als Artefakte gegenwärtig. Lasierte Flächen gewähren manchen Blick auf darunter liegende Farbschichten, Übermalungen werden teils ganz bewusst grob gefertigt. Die meisten seiner Bilder hat Keller auf MDF gemalt. Der Bildträger, dessen Kanten auch mal grob geschnitten oder angebrochen sind, bewirkt in Verbindung mit der Maltechnik eine äußerst raue, aber auch authentische Bildästhetik. Fast wirken die Arbeiten dadurch wie der Zeit entrückt, könnten heute oder auch vor Jahrzehnten entstanden sein. Betont wird dies auch durch das Fehlen von Verweisen auf eine zeitliche Zuordnung.
Da die Darstellungen Erinnerungen des Künstlers zu sein scheinen, liegt es nahe, dass Eric Keller auch Teil jener Momente sein muss. Allerdings entzieht er sich als Maler dem Dargestellten und bezieht eine distanzierte, analytische Position. Diese Position wird unmittelbar an den Rezipienten seiner Arbeiten weitergegeben.
Kellers Bilder sind letztendlich eine Fiktion, die uns eine emotionale Wahrnehmungsmöglichkeit der Realität zeigt.
Tilman Bruhn, 2015